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Gesellschaft & Politik

Der lange Weg zur Demokratie

Demokratie – Eine Deutsche Affäre
von Hedwig Richter
Verlag C.H. Beck, 400 S., 26,95 €

Aufbruch in die Moderne – Reform und Massenpolitisierung im Kaiserreich
von Hedwig Richter
Suhrkamp Verlag, 175 S., 16,00 €

„Bevor wir mit der Sache selbst beginnen, sagte er abgehackt, gedenken wir seiner Majestät unseres allergnädigsten Kaisers. Denn die Sache hat den höheren Zweck, dass wir seiner Majestät Ehre machen und tüchtige Soldaten liefern.“ – Mit diesen Worten beginnt Diederich Heßling, die Hauptfigur aus Heinrich Manns Roman Der Untertan, seine Hochzeitsnacht.

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Gesellschaft & Politik

Das Bleibsel der Monate

Von hier an anders
von Robert Habeck
Verlag Kiepenheuer & Witsch, 377 S., 22,00 €

Miteinander reden – ist nicht nur der Titel eines Klassikers der Kommunikationstheorie*, sondern auch der Leitsatz des Politikers Robert Habeck; unermüdlich reist er seit Jahren quer durchs Land, um „die Distanz zwischen den Typen, die man aus dem Fernsehen kennt, und denjenigen, die von politischen Entscheidungen betroffen sind, zu verringern.“ Ihm war es wichtig „nahbar zu sein“ und Begegnungen mit Menschen und ihren Hoffnungen, Nöten und Schicksalen zuzulassen.

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Literatur & Kultur

Mehr Pippilotta wagen!

Pippi Langstrumpf
von Astrid Lindgren; aus dem Schwedischen übersetzt von Cäcilie Heinig
Verlag Friedrich Oetinger, 400 S., 17,00 €

Eigentlich ist Pippi Langstrumpf ein ziemlich normales Kind. Die Heldin aus Astrid Lindgrens drei Romanen Pippi Langstrumpf, Pippi Langstrumpf geht an Bord und Pippi Langstrumpf im Taka-Tuka-Land* hat nur früher als anderen Kinder gelernt, allein zurecht zu kommen. Sie braucht keine Erwachsenen, die ihr sagen, wann sie abends ins Bett gehen oder dass sie aufräumen soll.

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Natur & Technik

Die Biologie der Gewalt

Gewalt und Mitgefühl – Die Biologie des menschlichen Verhaltens
von Robert M. Sapolsky; aus dem Englischen übersetzt von Hainer Kober
Carl Hanser Verlag, 1021 S., 38,00 €

„Sie ähneln dem Menschen zu viel und zu wenig,“ schreibt Alfred Brehm über die Affen in Brehms Tierleben,1 „anstatt unsere nächsten Verwandten und vielleicht Vorgänger wollen auch wir kaum mehr in ihnen Erkennen als Zerrbilder unserer selbst […].“
Vor allem die Schimpansen scheinen uns Menschen auf den ersten Blick sehr zu ähneln: Sie leben in patriarchalisch organisierten Gruppen und die männlichen Schimpansen wenden viel Zeit auf, um ihren sozialen Status zu verbessern. Sie neigen zur gewalttätigen Durchsetzung ihrer Interessen, sie verteidigen ihr Territorium gegen Eindringlinge und führen gelegentlich regelrechte Kriege gegen andere Gruppen.

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Literatur & Kultur

Das digitale Höhlengleichnis

Walkaway
von Cory Doctorow; aus dem Englischen übersetzt von Jürgen Langowski
Heyne Verlag, 736 S., 16,99 €

Eigentlich gäbe es genug für alle – doch in der Praxis haben einige Superreiche Vermögen, Einfluss und Macht unter sich aufgeteilt. Dem Rest der Bevölkerung – vermutlich mehr als 99 % – bleibt nur, von der eigenen Arbeit zu leben und das Versprechen: Der Tüchtige könne ohne weiteres selber in die Reihen der Superreichen aufsteigen; ein Versprechen, das von niemandem inbrünstiger geglaubt wird als von jenen Superreichen selbst.